Minimal invasive Instrumentation bei destruierender thorakolumbaler Spondylodiszitis mit Hilfe des O-arms (Alternative: 2-D-Röntgen) und der spinalen Neuronavigation

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00010843
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung läuft
Registrierungsdatum in DRKS:
15.08.2016
Letzte Aktualisierung in DRKS:
02.01.2019
Art der Registrierung:
Retrospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

Spondylodiszitis

Internetseite der Studie

Kein Eintrag

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Eine von der Bandscheibe ausgehende Infektion der Wirbelkörper (Spondylodiszitis, auch Wirbelkörperosteomyelitis) kann durch die Zerstörung der Knochen zu einer Instabilität der Wirbelsäule mit Abkippung des seitlichen Profils (Kyphose) führen. Eine solche biomechanische Konstellation führt neben der Infektion selbst zu massiven Schmerzen, die Patienten sind oft nicht mehr mobilisierbar. Eine konservative Behandlung mit Antibiotikagabe und Bettruhe ist gerade bei den häufig betroffenen älteren Patienten nicht zielführend, da die Immobilisation selbst zu Komplikationen wie z.B. Thrombosen mit hieraus resultierenden Lungenembolien führen kann. Das optimale Therapieverfahren sollte für die Patienten möglichst wenig belastend sein. Andererseits sollte die Stabilität der Wirbelsäule effektiv wiederhergestellt werden und die Patienten über eine Schmerzreduktion rasch mobilisierbar werden. Die alleinige minimal invasive (perkutan/ transmuskulär durch kleine Hautschnitte und/oder Einschnitte der Muskelfaszie) Instrumentation der Brust- und Lendenwirbelsäule (thorakolumbale Wirbelsäule) über ein von hinten (dorsal) eingebrachtes Pedikelschrauben-Stab-System ist eine wenig belastende und zugleich effektive Alternative zu den gängigen und invasiveren Operationsverfahren. Bei diesen wird zusätzlich zur Schrauben-Stab-Instrumentation, die auch häufig über einen offenen Zugang durchgeführt wird, die Bandscheibe ausgeräumt. Über einen Zugang von vorne (ventral, durch den Bauchraum) oder hinten wird dann ein Implantat oder eine Knochentransplantat (häufig vom Beckenkamm) als Bandscheiben- oder sogar Wirbelkörperersatz eingesetzt, was die Komplikationsrate der Operation deutlich erhöht. Die minimal invasive Technik wird in unserer Klinik seit 2012 in der beschriebenen Form durchgeführt. Für die Operation wird ein 3-D Bildwandler (O-arm) (Alternative: 2-D-Röntgen) verwendet, der in Kombination mit einen Navigationssystem zur exakten Platzierung der Schrauben beiträgt. Mit der Studie möchten wir zeigen, dass die minimal invasive Instrumentation der thorakolumbalen Wirbelsäule die Stabilität der Wirbelsäule effektiv wiederherstellt, dass langfristig eine Deformität/Kyphose verhindert wird, und dass die Technik ausreicht, um zusammen mit der routinemäßig durchgeführten Antibiotikagabe die Infektion auszuheilen. Die Studie ist als Multizenterstudie ausgelegt.

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

Die pyogene Spondylodiszitis ist eine Infektionskrankheit der Wirbelsäule mit einer Inzidenz von etwa 1: 250.000 pro Einwohner und Jahr. Die Ursache kann in einer bakteriellen (z.B. Staphylokokken, Salmonellen, Neisserien, Brucellen), mykotischen, viralen oder parasitären Absiedelung (meist hämatogene Streuung) liegen. Möglich ist aber auch eine iatrogene Infektion nach vorausgegangenem operativem Eingriff. Oftmals gelingt kein Erregernachweis (Spondylitis fugax). Der Wirbelkörper ist im Sinne einer Spondylitis meist zusammen mit der angrenzenden Bandscheibe (dann Spondylodiszitis) von der knöchernen entzündlichen Veränderung (Ostitis, Osteomyelitis) betroffen. Die entzündliche Destruktion betrifft nahezu regelhaft die vorderen Wirbelkörperanteile. Unauffällige Verläufe sind ebenso wie schwere septische Krankheitsverläufe möglich. Eine bakterielle Spondylodiszitis kann neben einer hochgradigen lokalen Schmerzsymptomatik (Rückenschmerzen) im betroffenen Wirbelsäulenabschnitt von Allgemeinsymptomen (Fieber, Abgeschlagenheit) und laborchemisch erhöhten Entzündungswerten begleitet sein. Die Beweglichkeit der Wirbelsäule ist hochgradig schmerzhaft eingeschränkt. Radikuläre Beschwerden, neurologische Defizite oder eine Querschnittssymptomatik sind vergleichsweise selten, aber bei Ausbildung eines epiduralen Abszesses möglich. Was die Therapie angeht, richtet sich die Entscheidung zwischen konservativen und operativen Behandlungsformen nach der Lokalisation der Infektion, dem Ausmaß der knöchernen Destruktion, eventuell vorliegenden neurologischen Defiziten und Allgemeinsymptomen. Anfangs wird meist eine konservative Therapie mit Antibiotikagabe für mehrere Wochen bis Monate, ggf. auch eine Immobilisierung mit Bettruhe vorgeschlagen. Kommt es unabhängig von der Lokalisation während der konservativen Therapie zu neurologischen Ausfällen, einer Zunahme der knöchernen Destruktion, Ausbildung einer Instabilität des Bewegungssegments oder unzureichender knöcherner Konsolidierung, ist ein operatives Vorgehen zu favorisieren. Aus medizinischer Sicht ist die langfristige Immobilisierung kritisch, vor allem bei älteren Patienten, wegen der schweren Begleiterkrankungen, Muskelschwäche und einem hohen Risiko für Thromboembolien. Das optimale chirurgische Therapieverfahren sollte für die Patienten möglichst wenig belastend sein. Andererseits sollte die Stabilität der Wirbelsäule effektiv wiederhergestellt werden und die Patienten über eine Schmerzreduktion rasch mobilisierbar werden. Die alleinige minimal invasive (perkutan/ transmuskulär durch kleine Hautschnitte und/oder Einschnitte der Muskelfaszie) Instrumentation der Brust- und Lendenwirbelsäule (thorakolumbale Wirbelsäule) über ein von hinten (dorsal) eingebrachtes Pedikelschrauben-Stab-System ist eine wenig belastende und zugleich effektive Alternative zu den gängigen und invasiveren Operationsverfahren. Mit der Studie möchten wir zeigen, dass die minimal invasive Instrumentation der thorakolumbalen Wirbelsäule die Stabilität der Wirbelsäule effektiv wiederherstellt, dass langfristig eine Deformität/Kyphose verhindert wird, und dass die Technik ausreicht, um zusammen mit der routinemäßig durchgeführten Antibiotikagabe die Infektion auszuheilen.

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

ICD10:
M46.4 - Diszitis, nicht näher bezeichnet
Gesunde Probanden:
Kein Eintrag

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
Wir möchten prospektiv 50 Patienten untersuchen, die wir mit der beschriebenen minimal invasiven Technik (perkutane/ transmuskuläre Instrumentation der Brust- und Lendenwirbelsäule über ein von hinten eingebrachtes Pedikelschrauben-Stab-System) operieren werden. Perioperative Labor- und Röntgenuntersuchungen sowie intraoperativen Daten werden während des Krankenhausaufenthaltes gesammelt. Prä- und postoperativen klinischen Datenerfassung wird durch mehrere Fragebogen ergänzt, wie z.B. der Charlson Komorbidität Index, der Oswestry Disability Index, der Visual Analogue Scale und die EuroQol EQ-5D-Score. Während des Follow-up-Untersuchungen nach 6 Wochen, 6 Monaten und 12 Monaten werden klinische Daten wieder mit Hilfe des Fragebogens gesammelt. Weiterführend werden auch der Status der Instrumentierung, die sagittale Profil der Wirbelsäule sowie die Bildung knöcherne Überbrückungen durch Röntgen- oder CT-Scans gemäß dem Standard des jeweiligen Studienzentrum bewertet.

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
Hauptzielkriterien: Differenz (vs. präoperativ) Oswestry Disability Index (ODI) nach 6 Monaten
Sekundärer Endpunkt:
Sekundäre Endpunkte : Schmerzen und Behinderungen postoperativ nach 6 Wochen, 6 Monaten und 12 Monaten (ODI ; visuelle Analogskala/VAS; Macnab Kriterien), Lebensqualität (EQ-5D-3L), die Zeit bis zur Mobilisierung, Laborwerte (Leukozyten, CRP), Schraubenfehllage (Gertzbein / Robbins), intra- / perioperativen Komplikationen , Reoperationen, Winkel in der Sagittalbilder, Bildung knöcherne Überbrückungen .

Studiendesign

Studienzweck:
Therapie
Zuteilung zur Intervention:
Nicht zutreffend (einarmige Studie)
Kontrolle:
  • Unkontrolliert/einarmig
Studienphase:
Nicht zutreffend
Studientyp:
Interventionell
Art der verdeckten Zuteilung:
Kein Eintrag
Verblindung:
Nein
Gruppendesign:
Einarmig
Art der Sequenzgenerierung:
Kein Eintrag
Wer ist verblindet:
Kein Eintrag

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung läuft
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Multizentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Universitätsklinikum Würzburg
  • Universitätsklinikum Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen
  • Universitätsklinikum Mainz
  • Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
Kein Eintrag
Tatsächlicher Studienstart:
19.04.2016
Geplantes Studienende:
Kein Eintrag
Tatsächliches Studienende:
Kein Eintrag
Geplante Teilnehmeranzahl:
50
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
Kein Eintrag

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
18 Jahre
Höchstalter:
kein Höchstalter
Weitere Einschlusskriterien:
Patienten, bei denen eine Indikation zur operativen Versorgung (minimalinvasive posterieore Instrumentation +/- Dekompression des Spinalkanals +/- Biopsie der Wirbelkörpers; navigationsgestützte/3D-Bildgebung) (Alternative: 2-D-Röntgen) bei destruierender thorakolumbaler Spondylodiszitis besteht.

Ausschlusskriterien

Nicht vorhandene Narkosefähigkeit, Behandlung durch anderweitiges (chirurgisches) Verfahren, unvollständige Datenlage. Keine Einverständniss Erklärung.

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Neurochirurgie
PD Dr. med. Karsten Schöller
Klinikstrasse 33
35392 Giessen
Deutschland
Telefon:
0641-985-52900
Fax:
0641/985-57169
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_nch/index.html
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Neurochirurgie
PD Dr. med. Karsten Schöller
Klinikstrasse 33
35392 Giessen
Deutschland
Telefon:
0641-985-52900
Fax:
0641/985-57169
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_nch/index.html

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Neurochirurgie
Enea Thanasi
Klinikstrasse 33
35392 Gießen
Deutschland
Telefon:
0641-985-52900
Fax:
0641/985-57169
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_nch/index.html

Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Neurochirurgie
PD Dr. med. Karsten Schöller
Klinikstrasse 33
35392 Giessen
Deutschland
Telefon:
0641-985-52900
Fax:
0641/985-57169
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_nch/index.html

Finanzierungsquellen

Haushaltsmittel, keine fremden Finanzmittel (Budget des Studienleiters)

Adresse:
Klinik für Neurochirurgie UKGM, Standort Gießen
Klinikstrsse 33
35392 Gießen
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethik-Kommission des Fachbereichs Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen
Frankfurter Straße 51-53
35392 Gießen
Deutschland
Telefon:
+49-641-9942470
Fax:
+49-641-9942479
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
22.10.2015
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
191/15
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
18.04.2016

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
U1111-1185-4994
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Kein Eintrag
IPD Sharing Plan:
Kein Eintrag

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Studienprotokolle:
Kein Eintrag
Abstract zur Studie:
Kein Eintrag
Weitere Studiendokumente:
Studienprotokoll
Hintergrundliteratur:
Gatt ME, Paltiel O, Bursztyn M (2004) Is prolonged immobilization a risk factor for symptomatic venous thromboembolism in elderly bedridden patients? Results of a historical-cohort study. Thromb Haemost 91:538–543.
Hadjipavlou AG, Mader JT, Necessary JT, Muffoletto AJ (2000) Hematogenous pyogenic spinal infections and their surgical management. Spine 25:1668–1679.
McHenry MC, Easley KA, Locker GA (2002) Vertebral osteomyelitis: long-term outcome of 253 patients from 7 Cleveland area hospitals. Clin Infect Dis 34:1342–1350.
Prandoni P, Villalta S, Tormene D, Spiezia L, Pesavento R (2007) Immobilization resulting from chronic medical diseases: a new risk factor for recurrent venous thromboembolism in anticoagulated patients. J Thromb Haemost 5:1786–1787.
Safran O, Rand N, Kaplan L, Sagiv S, Floman Y (1998) Sequential or simultaneous, same-day anterior decompression and posterior stabilization in the management of vertebral osteomyelitis of the lumbar spine. Spine 23:1885–1890.
Sapico FL, Montgomerie JZ (1979) Pyogenic vertebral osteomyelitis: report of nine cases and review of the literature. Rev Infect Dis 1:754–776.
Wisneski RJ (1991) Infectious disease of the spine. Diagnostic and treatment considerations. Orthop Clin North Am 22:491–501.
Verwandte DRKS-Studien:
Kein Eintrag

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Geplante Publikation:
Kein Eintrag
Publikationen/Studienergebnisse:
Kein Eintrag
Datum der ersten Publikation von Ergebnissen:
Kein Eintrag
DRKS-Eintrag erstmalig mit Ergebnissen publiziert:
Kein Eintrag

Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
Kein Eintrag
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag