Die Wirksamkeit der Kurzzeit-Säuglings-/Kleinkind-Eltern-Psychotherapie für die Behandlung frühkindlicher Regulationsstörungen: Eine randomisiert-kontrollierte Studie

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00005739
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie läuft noch
Registrierungsdatum in DRKS:
19.03.2014
Letzte Aktualisierung in DRKS:
26.09.2019
Art der Registrierung:
Retrospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

Effektivitätsstudie SKEPT

Internetseite der Studie

Kein Eintrag

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Frühkindliche Regulationsstörung bezeichnet die außergewöhnliche Schwierigkeit des Säuglings oder Kleinkindes, sein Verhalten in einem, meist aber in mehreren Interaktionskontexten angemessen zu regulieren. Zu den verbreitetsten Regulationsstörungen der frühen Kindheit zählen das exzessive Schreien, Ein- und Durchschlafstörungen sowie Fütterstörungen. Die Häufigkeit solcher Regulationsstörungen im ersten Lebensjahr wird auf etwa 20% geschätzt. In circa der Hälfte der Fälle tritt die Störung lediglich vorrübergehend auf und verflüchtigt sich von alleine. Schwerwiegende, persistierende oder multiple Regulationsschwierigkeiten können jedoch zur gesteigerten Erschöpfung auf Seiten der Eltern und zur Verfestigung interaktioneller Schwierigkeiten führen. Dies kann nachhaltig die kindliche Entwicklung beeinflussen und zu emotionalen und Verhaltensproblemen weit über das Kleinkindalter hinaus führen. Die Untersuchung frühzeitiger Präventions- und Interventionsangebote ist daher dringend erforderlich. Ziel der Studie ist die Untersuchung der Wirksamkeit der psychodynamisch-beziehungsorientierten Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (SKEPT) bei diagnostizierten Regulationsstörungen in den Bereichen Schreien, Schlafen und Füttern. Verglichen wird die Effektivität der Kurzzeitintervention mit der Regelbehandlung von Regulationsstörungen durch den Kinderarzt. Nach umfassender Diagnostik werden Kinder im Alter zwischen 16 und 60 Wochen, die auf Grund einer Regulationssymptomatik bei kooperierenden Kinderärzten aus der Region Heidelberg vorgestellt werden, per Zufallsentscheidung der Behandlung durch SKEPT oder der Behandlung durch den Kinderarzt zugewiesen. Untersucht wird die Auswirkung der Behandlung auf die kindliche Symptomatik, die Eltern-Kind-Interaktion, die elterliche Belastung im Umgang mit dem Kind sowie die allgemeine elterliche psychische Symptombelastung, insbesondere die Depressivität, und schließlich die Auswirkung auf die elterliche Selbstwirksamkeit sowie die elterliche Mentalisierungsfähigkeit. Hierzu werden vor und nach der auf den Zeitraum von zwölf Wochen begrenzten Behandlung Fragebögen und Verhaltenstagebücher eingesetzt sowie videographierte Interaktionsbeobachtungen zwischen Eltern und Kind untersucht. Zwölf Monate nach Behandlungsende werden die langfristigen Auswirkungen der Behandlung auf die kindliche Symptomatik, die elterliche Belastung im Umgang mit dem Kind sowie die allgemeine elterliche psychische Symptombelastung, insbesondere die Depressivität, und schließlich die Auswirkung auf die elterliche Selbstwirksamkeit sowie die elterliche Mentalisierungsfähigkeit untersucht. Amendment vom 07.07.2014: Mindestalter geändert auf 4 Monate. Begründung: Klinische Erfahrung durch den Austausch mit den Pädiatern; Stichprobenvergrößerung.

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

Frühkindliche Regulationsstörungen wie das exzessive Schreien, Ein- und Durchschlafstörungen sowie Fütterstörungen, sind im ersten Lebensjahr weit verbreitet. Schwerwiegende, persistierende oder multiple Regulationsschwierigkeiten führen zur gesteigerten Erschöpfung der Eltern und zur Verfestigung interaktioneller Schwierigkeiten. Dies kann nachhaltig die kindliche Entwicklung beeinflussen und zur Genese von emotionalen und Verhaltensproblemen im Kindesalter führen. Die Untersuchung frühzeitiger Präventions- und Interventionsangebote ist daher dringend erforderlich. RCT-Studien zur Erfassung ihrer Effektivität gibt es bislang jedoch kaum. Ziel der randomisierten, kontrollierten Studie ist die Untersuchung der Wirksamkeit der psychodynamisch-beziehungsorientierten Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (SKEPT) bei diagnostizierten Regulationsstörungen in den Bereichen Schreien, Schlafen und Füttern. Verglichen wird die Effektivität der Kurzzeitintervention mit der kinderärztlichen Regelbehandlung (TAU). Nach umfassender Diagnostik mithilfe eines strukturierten Interviewleitfadens werden Kinder im Alter zwischen 16 und 60 Wochen, die auf Grund einer Selbstregulationssymptomatik bei kooperierenden Kinderärzten aus der Region Heidelberg vorgestellt werden, randomisiert der SKEPT-Bedingung (n = 80) oder der TAU-Bedingung (n = 80) zugewiesen. Die manualisierte Behandlung durch SKEPT beinhaltet vier Termine (1. Termin á 90 Minuten und 2.-4. Termin á 50 Minuten) im Verlauf von zwölf Wochen. Die Behandlung durch den Kinderarzt wird fallbezogen dokumentiert, um in Post-Analysen Einflüsse von Dosis (Anzahl und Dauer der Besuche), unterschiedlichen Behandlungselementen und dem Ausmaß spezifischer Weiterbildung der Ärzte berechnen zu können. Auch die über die Behandlung im Rahmen der Studie hinausgehenden, von den Eltern in Anspruch genommenen Hilfsangebote werden erfasst. Die Untersuchung der Wirksamkeit der beiden Behandlungsformen erfolgt durch den Einsatz von Fragebögen und Verhaltenstagebücher sowie videographierten Interaktionsbeobachtungen zwischen Eltern und Kind vor (t1) und nach (t2) dem Interventionszeitraum von zwölf Wochen. Primäres Zielkriterium ist die Symptomatik des Kindes operationalisiert durch die Dauer der Schrei/Quengel-, Schlaf-, und Fütterepisoden an vier aufeinander folgenden Tagen sowie die von den Eltern erlebten Schwierigkeiten der Verhaltensregulation des Kindes. Sekundäre Zielkriterien sind die emotionale Verfügbarkeit der Eltern in der Eltern-Kind-Interaktion, die elterliche Belastung bei der Erziehung und Betreuung des Kindes sowie die allgemeine elterliche psychische Symptombelastung, insbesondere die Depressivität, und schließlich die elterliche Selbstwirksamkeit sowie die elterliche Mentalisierungsfähigkeit. Weiterer Gegenstand der Untersuchung ist die Behandlungszufriedenheit der Eltern in beiden Bedingungen. Zwölf Monate nach Behandlungsende (t3) werden die langfristigen Auswirkungen auf die kindliche Symptomatik, die elterliche Belastung im Umgang mit dem Kind sowie die allgemeine elterliche psychische Symptombelastung, insbesondere die Depressivität, und schließlich die Auswirkung auf die elterliche Selbstwirksamkeit sowie die elterliche Mentalisierungsfähigkeit untersucht. Die Inanspruchnahme von Hilfs- und Unterstützungsangeboten in beiden Gruppen ist ebenfalls Gegenstand der Katamnese. Der Titel der Studie wurde an den neuen Namen des Therapieprogrammes angepasst.

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

ICD10:
F43.2 - Anpassungsstörungen
Gesunde Probanden:
Kein Eintrag

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
Psychodynamisch und beziehungsorientierte Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (Sitzungen mit dem Umfang von 1x 90 Min. und 3x 50 Min. mit dem Säugling/Kleinkind und den Eltern) innerhalb eines Zeitraumes von 12 Wochen
Arm 2:
Regelbehandlung beim Kinderarzt innerhalb eines Zeitraumes von zwölf Wochen

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
Durchschnittliche Dauer (in Min.) der beobachteten Schrei/Quengel-, Schlaf-, und Fütterepisoden (24-Stunden Tagebuch an vier aufeinanderfolgenden Tagen von Papoušek, Rothenburg, Cierpka & von Hofacker, 2004) nach zwölfwöchiger Behandlung und in der Katamnese nach zwölf Monaten. Schwierigkeiten hinsichtlich der Regulationsbereiche Schreien, Schlafen und Füttern (Fragebogen zum Schreien, Schlafen und Füttern von Groß, Reck, Thiel-Bonney & Cierpka, 2013) nach zwölfwöchiger Behandlung. Verhaltensschwierigkeiten des Kindes (Child Behavior Checklist 1 ½ - 5 von Arbeitsgruppe Kinder-, Jugend- und Familiendiagnostik, 2002) in der Katamnese nach zwölf Monaten. Diagnose der Ein- oder Durchschlafstörung nach DC: 0-3R (2005) in der Katamnese nach zwölf Monaten.
Sekundärer Endpunkt:
Elterliche Belastung im Zusammenhang mit der Erziehung und Betreuung des Kindes (Eltern-Belastungs-Inventar von Tröster, 2011 ) nach zwölfwöchiger Behandlung und in der Katamnese nach zwölf Monaten. Elterliche depressive Symptomatik (Skala Depressivität der SCL-90R-S von Franke, 2013) nach zwölfwöchiger Behandlung und in der Katamnese nach zwölf Monaten. Emotionalen Verfügbarkeit der Eltern in der beobachteten Eltern-Kind-Interaktion (Emotional Availability Scales 4th von Biringen, 2008) nach zwölfwöchiger Behandlung. Elterliche Selbstwirksamkeit (Maternal Self-Efficacy Questionnaire von Teti & Gelfand, 1991) nach zwölfwöchiger Behandlung und in der Katamnese nach zwölf Monaten. Elterliche Mentalisierungsfähigkeit (Parental Reflective Functioning Questionnaire von Luyten, Mayes, Nijssens & Fonagy) nach zwölfwöchiger Behandlung und in der Katamnese nach zwölf Monaten. Elterliche psychische Gesamtbelastung (Gesamtwert SCL-90R-S von Franke, 2013) nach zwölfwöchiger Behandlung und in der Katamnese nach zwölf Monaten.

Studiendesign

Studienzweck:
Therapie
Zuteilung zur Intervention:
Kontrollierte, randomisierte Studie
Kontrolle:
  • Aktive Kontrolle (wirksame Behandlung der Kontrollgruppe)
Studienphase:
Nicht zutreffend
Studientyp:
Interventionell
Art der verdeckten Zuteilung:
Kein Eintrag
Verblindung:
Nein
Gruppendesign:
Parallelverteilung
Art der Sequenzgenerierung:
Kein Eintrag
Wer ist verblindet:
Kein Eintrag

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie läuft noch
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Monozentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Praxis Kinder- und Jugendmedizinische Praxen im Raum Heidelberg

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
Kein Eintrag
Tatsächlicher Studienstart:
03.02.2014
Geplantes Studienende:
Kein Eintrag
Tatsächliches Studienende:
Kein Eintrag
Geplante Teilnehmeranzahl:
160
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
155

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
16 Wochen
Höchstalter:
60 Wochen
Weitere Einschlusskriterien:
organisch gesund; Einlingsschwangerschaft; Geburt > 37. SSW; ausreichende Deutschkenntnisse der Mutter; Diagnostik DC:0-3 R (Regulationsstörung der sensorischen Integration, Schlafstörung, Fütterstörung)

Ausschlusskriterien

Pädiatrischer Verdacht auf Alkoholembryopathie; Behinderung und/oder tiefgreifende Entwicklungsstörung; stark erhöhte elterliche psychische Symptombelastung mit Krankheitswert (SCL-90R-S, T ≥ 70)

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Institut für Psychosoziale PräventionUniversitätsklinikum Heidelberg
Prof. Dr. med. Manfred Cierpka
Bergheimer Str. 54
06221 Heidelberg
Deutschland
Telefon:
06221 564700
Fax:
06221 544702
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Psychosomatische-Kooperationsforschung-und-Familientherapie.6247.0.html
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Institut für Psychosoziale PräventionUniversitätsklinikum Heidelberg
Dipl. Psych. Anna Georg
Bergheimer Str. 54
69115 Heidelberg
Deutschland
Telefon:
06221 565662
Fax:
06221 564702
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Psychosomatische-Kooperationsforschung-und-Familientherapie.6247.0.html

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Institut für Psychosoziale PräventionUniversitätsklinikum Heidelberg
Dipl. Psych. Anna Georg
Bergheimer Str. 54
69115 Heidelberg
Deutschland
Telefon:
06221 565662
Fax:
06221 564702
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Psychosomatische-Kooperationsforschung-und-Familientherapie.6247.0.html

Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Institut für Psychosoziale PräventionUniversitätsklinikum Heidelberg
Dipl. Psych. Anna Georg
Bergheimer Str. 54
69115 Heidelberg
Deutschland
Telefon:
06221 565662
Fax:
06221 564702
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Psychosomatische-Kooperationsforschung-und-Familientherapie.6247.0.html

Finanzierungsquellen

Private Gelder (Stiftungen, Studiengesellschaften etc.)

Adresse:
Heidehof Stiftung GmbH
Heidehofstr. 35 A
70184 Stuttgart
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Private Gelder (Stiftungen, Studiengesellschaften etc.)

Adresse:
Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten
Kurfürstendamm 72
10709 Berlin
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethikkommission der Medizinischen Fakultät Heidelberg
Alte Glockengießerei 11/1
69115 Heidelberg
Deutschland
Telefon:
+49-6221-338220
Fax:
+49-6221-3382222
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
15.10.2013
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
S-541/2013
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
04.11.2013

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
U1111-1154-1059
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Kein Eintrag
IPD Sharing Plan:
Kein Eintrag

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Studienprotokolle:
Kein Eintrag
Abstract zur Studie:
Kein Eintrag
Weitere Studiendokumente:
Kein Eintrag
Hintergrundliteratur:
Kein Eintrag
Verwandte DRKS-Studien:
Kein Eintrag

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Geplante Publikation:
Kein Eintrag
Publikationen/Studienergebnisse:
Kein Eintrag
Datum der ersten Publikation von Ergebnissen:
Kein Eintrag
DRKS-Eintrag erstmalig mit Ergebnissen publiziert:
Kein Eintrag

Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
Kein Eintrag
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag