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PROGNOSEÜBERMITTLUNG AN ELTERN AUF DER NEUGEBORENENINTENSIVSTATION: OPTIMISTISCH ODER PESSIMISTISCH?

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00024466
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung geplant
Registrierungsdatum in DRKS:
16.04.2021
Letzte Aktualisierung in DRKS:
16.04.2021
Art der Registrierung:
Prospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

COPE

Internetseite der Studie

http://www.cope-mainz.de/

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Eltern auf der Neugeborenen-Intensivstation wollen gut über die Situation ihres Kindes aufgeklärt werden. Frühe Frühgeburtlichkeit und damit verbundene typische Komplikationen stellen Eltern und Ärztinnen dabei oft vor große Herausforderungen. Die Diagnose einer Komplikation ist dank moderner medizinischer Möglichkeiten heutzutage relativ sicher zu stellen. Schwierig ist jedoch, eine Aussage über die Zukunft des betroffenen Kindes zu treffen, weil diese oft ungewiss ist. Damit die Mitteilung einer Komplikation angemessen gelingt, wollen wir mit der COPE-Elternstudie erforschen, ob Eltern in optimistischer oder pessimistischer Weise über die Prognose ihres Kindes informiert werden wollen. Wir möchten dazu Familien, aber auch einzelne Elternteile (nur Mutter/nur Vater) von Frühgeborenen befragen, die mit weniger als 1500g geboren wurden. Die Studie findet online statt. Die Online-Befragung besteht aus zwei Teilen: Im ersten Teil werden Eltern nach ein paar Informationen zu ihrer Person (z.B. Alter, Ausbildung, medizinischer Hintergrund) und zu ihrem Leben mit einem Frühgeborenen gefragt. Außerdem sollen sie einige standardisierte Fragen z.B. zu ihrem Umgang mit besonderen Lebensereignissen beantworten. Im zweiten Teil sehen Eltern zuerst einen kurzen Erklärfilm mit Hintergrundinformationen, dann nacheinander zwei verschiedene Videos eines Prognosegesprächs. Sie werden anschließend gebeten, einige Fragen zu den beiden Videos zu beantworten.

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

Hintergrund: Eine Frühgeburt stellt Eltern und Ärzte vor große Herausforderungen. Die Übermittlung von Prognosen stellt eine wichtige dieser Herausforderungen dar. Prognosen beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, aber auch auf ärztlicher Erfahrung und unterliegen einer individuellen Einschätzung. Daher bleiben sie in Bezug auf das betroffene Individuum immer unsicher. Dies kann zu Unterschieden im Inhalt und in der Art und Weise der Übermittlung einer Prognose führen und damit deren Wahrnehmung durch den Empfänger beeinflussen. In der Neonatologie gibt es nur wenige Daten über die Art und Weise der Übermittlung ungünstiger Prognosen. Insbesondere ist unklar, ob Eltern eine eher optimistischere oder eine eher pessimistischere Prognoseübermittlung bevorzugen. Zielsetzung: Vergleich der elterlichen Präferenzen bezüglich der Prognoseübermittlung nach dem Betrachten von Video-Vignetten einer Ärztin, die eine ungünstige Prognose auf zwei verschiedene Arten (optimistisches vs. pessimistisches Framing) vermittelt. Untersuchung des Einflusses der unterschiedlichen Arten der Prognoseübermittlung auf die Wahrnehmung der Eltern sowie Ermittlung demographischer und psychologischer Prädiktoren der elterlichen Kommunikationspräferenzen. Design, Setting und Teilnehmer: Parallelgruppen-, block-randomisierte kontrollierte Studie an der Abteilung für Neonatologie der Universitätsmedizin Mainz, Deutschland. Eingeschlossen werden deutschsprachige Eltern oder Erziehungsberechtigte von ehemaligen Frühgeborenen, die zwischen 2009 und 2019 mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1500g geboren wurden. Intervention: In einer Online-Studie werden die Teilnehmenden 1:1 zum Anschauen zweier Video-Vignetten randomisiert, die entweder eine eher optimistische oder eine eher pessimistische Übermittlung einer ungünstigen Prognose an Eltern eines Frühgeborenen darstellen. Abgesehen von der Art der Prognoseübermittlung (optimistisch vs. pessimistisch) sind die enthaltenen prognostischen Informationen und alle anderen Aspekte der Arzt-Eltern-Kommunikation in den beiden Video-Vignetten gleich. Zu Beginn und nach jedem Video füllen die Teilnehmenden beider Gruppen identische zweiteilige Fragebögen aus (Baseline, Post-Intervention). Hauptergebnisse und Messgrößen: Primärer Endpunkt ist die elterliche Präferenz für die optimistische oder die pessimistische Video-Vignette. Zu den sekundären Endpunkten gehören: Veränderungen der elterlichen Angst, die elterlichen Zufriedenheit, die Fähigkeit, die übermittelten prognostische Informationen wiederzugeben, die Grades des elterlichen Optimismus und der wahrgenommenen Hoffnung, die Vorbereitung auf den Prozess der gemeinsamen Entscheidungsfindung, der allgemeine Eindruck und die Professionalität der beratenden Ärztin und die Beurteilung des ärztlichen Mitgefühls. Methoden und Analyse: Deskriptive Statistiken werden für die Baseline-Charakteristika beider Studiengruppen sowie für alle Variablen (primäre und sekundäre Outcomes) berechnet. Inferentielle statistische Analysen bezüglich des primären Outcomes werden mit Hilfe eines Chi-Quadrat-Tests und einer logistischen Regressionsanalyse durchgeführt.

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

Freitext:
Eltern frühgeborener Kinder
Gesunde Probanden:
Kein Eintrag

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
Anschauen einer Video-Vignette einer eher optimistischen Prognoseübermittlung. Davor und danach werden einige Fragen gestellt. Dauer etwa 25 Minuten
Arm 2:
Anschauen einer Video-Vignette einer eher pessimistischen Prognoseübermittlung. Davor und danach werden einige Fragen gestellt. Dauer etwa 25 Minuten

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
1. Elterliche Präferenz bezüglich der Art der Prognoseübermittlung: a. Präferenz der Patientinneneltern für Video B oder A (dichotome Frage mit 1 = erstes Video und 2 = zweites Video). b. Bewertung des gewünschten Grades an Optimismus bei Übermittlung einer einschränkenden Prognose (unimodale, vollverbalisierte 7 Punkt Ratingskala von 1 = überhaupt nicht optimistisch bis 7 = sehr optimistisch).
Sekundärer Endpunkt:
1. Die situationsbezogene Angst wird anhand der deutschen Kurzversion (5 Items) der State-Skala des State-Trait-Angstinventars (STAI-SKD)38 erfasst. Dabei wird die Veränderung der elterlichen (Situations-)Angst durch/nach Ansehen des ersten Videos als Differenz der Situationsangst zu den Zeitpunkten t0 und t1 ermittelt. 2. Die elterliche Zufriedenheit mit der Art der Übermittlung der Prognose wird anhand einer vollverbalisierten 7 Punkt-Ratingskala (unimodal mit 1 = überhaupt nicht zufrieden bis 7 = sehr zufrieden) erfasst. 3. Der Realismus der elterlichen Einschätzung der Prognose wird anhand der Ausprägung der Übereinstimmung zwischen subjektiver Einschätzung und objektiver Fähigkeit der Wiedergabe der übermittelten prognostischen Daten ermittelt: a. Die subjektive Einschätzung der Schwere der Prognose erfolgt anhand einer von den Eltern zu bewertenden Aussage mithilfe einer vollverbalisierten 7 Punkt-Ratingskala (1 = sehr schlecht bis 7 = überhaupt nicht schlecht). b. Die objektive Fähigkeit der Wiedergabe der übermittelten Information erfolgt anhand des Abrufs (Recall) der Outcome-Daten in Zahlenwerten (relative Wahrscheinlichkeiten in %). c. Das Maß der elterlichen Vorbereitung auf eine zeitnahe Behandlungsentscheidung wird anhand einer vollverbalisierten 7 Punkt-Ratingskala (1 = überhaupt nicht vorbereitet bis 7 = ganz und gar vorbereitet) erfasst. Anm.: Am Ende der Studie werden Eltern zudem gebeten, eine generelle Einschätzung bezüglich der Wichtigkeit von Ärztinnen-Eltern-Gesprächen sowie der Übermittlung von Prognosen (d.h. probabilistischer Daten) im Speziellen abzugeben (vgl. Daten-Akquise tend auf S. 25). 4. Der Grad des elterlichen Optimismus im Hinblick auf die Zukunft des Kindes wird anhand der Bewertung zweier Aussagen (a) zum Überleben der Komplikation an sich sowie (b) zum Überleben ohne Beeinträchtigung über die jeweils zugehörige vollverbalisierte 7 Punkt-Ratingskala (unimodal mit 1= überhaupt nicht optimistisch bis 7 = sehr optimistisch) ermittelt. Es wird bei der Auswertung berücksichtigt, dass der Grad an Optimismus abhängig von der grundsätzlichen Lebenseinstellung der Teilnehmerinnen sein kann. Die grundsätzliche Lebenseinstellung wird daher initial anhand der Skala Optimismus-Pessimismus-2 (SOP-2)39-41 erfasst. 5. Die Erfassung des Grades der empfundenen Hoffnung(slosigkeit) erfolgt anhand einer vollverbalisierte 7 Punkt-Ratingskala (unimodal mit 1= überhaupt nicht hoffnungsvoll bis 7 = sehr hoffnungsvoll). Es wird eine mögliche Korrelation der in der Baseline erfassten individuellen Ausprägung elterlicher Hoffnung anhand der deutschen Version des Herth-Hope Index (HHI-D)42,43 mit der Einschätzung der elterlichen Hoffnung(slosigkeit) im Anschluss an das Video untersucht. 6. Die Eltern bewerten auf einer vollverbalisierten 7 Punkt-Ratingskala, wie sie sich durch das Gespräch vorbereitet fühlen, zeitnah gemeinsam mit der Ärztin eine Behandlungsentscheidung zu treffen (1 = überhaupt nicht vorbereitet und 7 = ganz und gar vorbereitet). 7. Der generelle Eindruck der beratenden Ärztin auf die Eltern wird mit einer vollverbalisierten 5 Punkt-Ratingskala (Schulnoten 1 bis 5, gleich der Skalierung des Professional Performance Questionnaire adaptiert nach 44 ermittelt. 8. Zur Bewertung ärztlicher Professionalität wird die deutsche Übersetzung einer Subskala des Professional Performance Questionnaire adaptiert nach 44 verwendet (verbale Verankerung mit Schulnoten 1 bis 5; Summenscore: Range 9 - 45 Punkte). Es ist eine Rückübersetzung durch eine Muttersprachlerin erfolgt. 9. Die Einschätzung des ärztlichen Mitgefühls erfolgt mithilfe der ins Deutsche übersetzten Version des Physician Compassion Questionnaire nach 45 (5 Items, Polaritätenprofile mit je 10 Skalenpunkten; Summenscore: Range 5-50). Es ist eine Rückübersetzung durch eine Muttersprachlerin erfolgt. Zusätzlich für Ärztinnen und Ärzte: 10. Zur Einschätzung der im Video beratenden Kollegin dient in diesem Falle der Fragebogen evaluation of a colleague nach 44. 11. Zur Selbsteinschätzung der individuellen Herangehensweise der teilnehmenden Ärztin wird eine vollverbalisierte Ratingskala (Range 1-7) eingesetzt.

Studiendesign

Studienzweck:
Prognose
Zuteilung zur Intervention:
Kontrollierte, randomisierte Studie
Kontrolle:
  • Aktive Kontrolle (wirksame Behandlung der Kontrollgruppe)
Studienphase:
Nicht zutreffend
Studientyp:
Interventionell
Art der verdeckten Zuteilung:
Kein Eintrag
Verblindung:
Ja
Gruppendesign:
Parallelverteilung
Art der Sequenzgenerierung:
Kein Eintrag
Wer ist verblindet:
  • Prüfärztin/Prüfarzt oder Therapeut/in

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung geplant
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Monozentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Universitätsklinikum Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Mainz

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
02.05.2021
Tatsächlicher Studienstart:
Kein Eintrag
Geplantes Studienende:
Kein Eintrag
Tatsächliches Studienende:
Kein Eintrag
Geplante Teilnehmeranzahl:
153
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
Kein Eintrag

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
kein Mindestalter
Höchstalter:
kein Höchstalter
Weitere Einschlusskriterien:
- Eltern ehemaliger Frühgeborener (Geburtsgewicht < 1500 g und nach 31.12.2009 geboren) - Postnatale Behandlung der Frühgeborenen an der Universitätsmedizin Mainz - (Assistenz-)Ärztinnen mit mindestens 6-monatiger Arbeitserfahrung auf einer NIPS

Ausschlusskriterien

- Fehlendes Einverständnis - Unzureichende Deutschkenntnisse - Akute, schwere psychische Erkrankung

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Universitätsmedizin Mainz
55131 Mainz
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Universitätsmedizin MainzZentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Dr. med. André Kidszun
Langenbeckstr. 1
55131 Mainz
Deutschland
Telefon:
06131 17 5892
Fax:
06131 17 3477
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Universitätsmedizin MainzZentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Dr. med. André Kidszun
Langenbeckstr. 1
55131 Mainz
Deutschland
Telefon:
06131 17 5892
Fax:
06131 17 3477
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Universitätsmedizin MainzZentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Dr. med. André Kidszun
Langenbeckstr. 1
55131 Mainz
Deutschland
Telefon:
06131 17 5892
Fax:
06131 17 3477
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Finanzierungsquellen

Öffentliche Förderinstitutionen, aus Steuermitteln getragene Institutionen (DFG, BMBF u. a.)

Adresse:
DFG-Graduiertenkolleg „Life Sciences - Life Writing” Förderkennzeichen 2015/2
Am Pulverturm 13
55131 Mainz
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethik-Kommission bei der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz
Deutschhausplatz 3
55116 Mainz
Deutschland
Telefon:
+49-6131-288220
Fax:
+49-6131-2882266
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
25.02.2021
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
2019-14586_3
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
01.04.2021

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
Kein Eintrag
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Ja
IPD Sharing Plan:
Daten werden auf individueller Anfrage und nach deren Prüfung zur Verfügung gestellt.

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Studienprotokolle:
Kein Eintrag
Abstract zur Studie:
Kein Eintrag
Weitere Studiendokumente:
Kein Eintrag
Hintergrundliteratur:
Kein Eintrag
Verwandte DRKS-Studien:
Kein Eintrag

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Geplante Publikation:
Kein Eintrag
Publikationen/Studienergebnisse:
Kein Eintrag
Datum der ersten Publikation von Ergebnissen:
Kein Eintrag
DRKS-Eintrag erstmalig mit Ergebnissen publiziert:
Kein Eintrag

Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
Kein Eintrag
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag