Pathologische Trauer aufgrund des Covid-19-Lockdowns? - Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen auf die Hinterbliebenen von während des Lockdowns verstorbener Patienten

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00023713
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie abgeschlossen
Registrierungsdatum in DRKS:
02.12.2020
Letzte Aktualisierung in DRKS:
27.06.2023
Art der Registrierung:
Prospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

Kein Eintrag

Internetseite der Studie

Kein Eintrag

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Hat die gesetzlich vorgeschriebene Kontaktsperre während der Covid-19 Pandemie einen Einfluss auf die Trauer bei Hinterbliebenen von im Krankenhaus verstorbenen Patienten während dieses Zeitraumes?

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

Die Covid-19 Krise stellt die gesamte Welt vor eine Herausforderung. Besonders der Gesundheitssektor ist in vielen Ländern auf dramatische Weise überlastet und an den Grenzen der Behandlungsmöglichkeiten angelangt. In Teilen von Italien war es notwendig Triagierungen durchzuführen, um eine Allokation der vorhandenen Ressourcen zu gewährleisten. Um der Überlastung des deutschen Gesundheitssystems vorzubeugen, wurde ab Mitte März ein Notfallplan umgesetzt, mit dem Ziel, die Infektionszahlen möglichst gering zu halten und eine Behandlung für alle Patienten zu ermöglichen. Maßnahmen des Notfallplans waren u.a. eine Ausgangssperre, umfassende Hygienemaßnahmen, medizinische Behandlungen nur in nicht aufschiebbaren Fällen durchzuführen und ein Besuchsverbot in Krankenhäusern. Die anhaltende Trauerstörung (engl. prolonged grief disorder) ist von der WHO 2019 als Diagnose in das ICD-11 aufgenommen worden. Es handelt sich dabei um eine pathologische Trauerreaktion nach dem Verlust einer zumeist nahestehenden Person. Die Trauerreaktion ist charakterisiert durch: - starkes Verlangen nach dem Verstorbenen - atypische Persistenz der Trauer (mehr als 6 Monate) - anhaltender Beschäftigung mit dem Verstorbenen, begleitet durch starken emotionalen Schmerz (z.B. Trauer, Schuld, Verleugnung, Vorwürfe, Gefühl einen Teil von sich selbst verloren zu haben, emotionaler Taubheit, sozialen Interaktionsschwierigkeiten u.v.m.). Es ist bekannt, dass eine pathologische Trauer besonders häufig durch den plötzlichen, unvorhergesehenen Verlust einer nahestehenden Person auftritt, sowie durch tragische Begleitumstände wie z.B. Naturkatastrophen begünstigt wird. Besonders zusätzliche Ängste um die eigene Existenz verstärken dabei die Trauerreaktionen. Während der Anfangsphase der Pandemie und dem durch die Regierung verhängten Notfallplans, konnten Zugehörige auf der einen Seite nicht Teil des Sterbe- und Abschiedsprozesses sein und hatten des Weiteren evtl. auch nicht die Möglichkeit sich nach dem Versterben in üblicher Form von dem Verstorbenen zu verabschieden. Darüber hinaus fehlten während des Lockdowns auch die üblicherweise vorhandenen psychosozialen Unterstützungsangebote durch Seelsorger, Psychologen und ehrenamtliche Helfer/-innen im Krankenhaus. Von Experten wird deshalb vermutet, dass es durch die Pandemie und die damit verbundenen Todesfälle auch zu einer Zunahme von anhaltenden Trauerstörungen bei den Hinterbliebenen kommen wird. Erste Studien während Covid-19 zeigen das Vorliegen von depressiven Symptomen bei Personen, bei denen ein Angehöriger an Covid-19 gestorben ist im Vergleich zu Personen, die diese Erfahrung nicht gemacht haben, mit einem Effekt von d=.91. Wie hoch die Prävalenz der anhaltenden Trauerstörung aber ausfällt und ob die pathologische Trauer durch den plötzlichen Verlust eines Angehörigen während der Covid-19 Pandemie entsteht, oder durch die fehlende Begleitmöglichkeit aufgrund der verhängten Kontaktsperren und des Besuchsverbot in Krankenhäusern, ist bisher allerdings unklar.

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

Freitext:
anhaltende Trauerstörung
Gesunde Probanden:
Kein Eintrag

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
Hinterbliebene von während des Covid-19-Lockdowns (Zeitraum 15.03. - 31.05.20) verstorbener Patienten
Arm 2:
Hinterbliebene von während des zweiten Lockdowns verstorbener Patienten (Zeitraum 13.12.20 - 28.02.21)
Arm 3:
Hinterbliebene von in dem selben Zeitraum wie Arm 1, nur ein Jahr später, verstorbener Patienten, während keine Kontaktbeschränkungen gelten

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
Führte die Kontaktsperre während des Covid-19 Lockdowns zu einer Zunahme von Symptomen der pathologischen Trauer sowie depressiven Symptomen und Angst bei den Hinterbliebenen? Hierfür werden diverse Fragebögen verwendet, diese sind im folgenden aufgeführt: 1. Allgemeine Angaben zur Person 2. Angaben zum Klinikaufenthalt und dem Krankheitsverlauf 3. Inventar Komplizierter Trauer / Inventory of Complicated Grief (ICG-D) 4. Allgemeine und seelische Verfassung (HADS-D) 5. Utrecht Grief Rumination Scale (UGRS-D)
Sekundärer Endpunkt:
Fühlten sich die Angehörigen trotz der Kontaktsperre in Entscheidungsprozesse eingebunden? Hatten Sie die Möglichkeit des Abschiedsnehmens? Gibt es Unterschiede in der Trauerreaktion bei den Hinterbliebenen zwischen Verstorbenen die an einer länger dauernden Erkrankung verstarben, zu Patienten die an einem akuten Ereignis verstarben?

Studiendesign

Studienzweck:
Supportive Care
Retrospektiv/Prospektiv:
Kein Eintrag
Studientyp:
Nicht-interventionell
Längsschnitt/Querschnitt:
Kein Eintrag
Studientyp nicht-interventionell:
Epidemiologische Studie

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie abgeschlossen
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Monozentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Universitätsklinikum Abteilung für Ethik in der Medizin Marburg

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
02.12.2020
Tatsächlicher Studienstart:
02.12.2020
Geplantes Studienende:
Kein Eintrag
Tatsächliches Studienende:
13.10.2021
Geplante Teilnehmeranzahl:
1227
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
135

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
18 Jahre
Höchstalter:
kein Höchstalter
Weitere Einschlusskriterien:
Volljährige Angehörige von verstorbenen Patienten des Zeitraumes 15.03.20 – 31.05.20 sowie 13.12.20 – 28.02.21 des Universitätsklinikums Marburg. Ausreichende Deutschkenntnisse für die Teilnahme an der Befragung

Ausschlusskriterien

Nicht volljährige Angehörige verstorbener Patienten Angehörige nicht verstorbener Patienten des Untersuchungszeitraumes Unzureichende Deutschkenntnisse

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin Universitätsklinikum Gießen und Marburg Standort Marburg
Dr. med. Christian Volberg
Baldingerstraße
35043 Marburg
Deutschland
Telefon:
064215864934
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin Universitätsklinikum Gießen und Marburg Standort Marburg
Dr. med. Christian Volberg
Baldingerstraße
35043 Marburg
Deutschland
Telefon:
064215864934
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin Universitätsklinikum Gießen und Marburg Standort Marburg
Dr. med. Christian Volberg
Baldingerstraße
35043 Marburg
Deutschland
Telefon:
064215864934
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin Universitätsklinikum Gießen und Marburg Standort Marburg
Dr. med. Christian Volberg
Baldingerstraße
35043 Marburg
Deutschland
Telefon:
064215864934
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Finanzierungsquellen

Haushaltsmittel, keine fremden Finanzmittel (Budget des Studienleiters)

Adresse:
Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin Universitätsklinikum Gießen und Marburg Standort Marburg
Baldingerstraße
35043 Marburg
Deutschland
Telefon:
064215864934
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Haushaltsmittel, keine fremden Finanzmittel (Budget des Studienleiters)

Adresse:
AG Ethik in der Medizin Universitätsklinikum Marburg
Baldingerstr.
35043 Marburg
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethikommission Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg
Baldingerstr. 1
35032 Marburg
Deutschland
Telefon:
+49-6421-5866487
Fax:
+49-6421-5866585
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
12.10.2020
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
178/20
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
16.11.2020

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
Kein Eintrag
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Nein
IPD Sharing Plan:
Die Weitergabe der Daten benötigt ein zusätzliches Ethikvotum

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Studienprotokolle:
Kein Eintrag
Abstract zur Studie:
Kein Eintrag
Weitere Studiendokumente:
Kein Eintrag
Hintergrundliteratur:
Kein Eintrag
Verwandte DRKS-Studien:
Kein Eintrag

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Geplante Publikation:
Kein Eintrag
Publikationen/Studienergebnisse:
von Blanckenburg P, Seifart C, Ramaswamy A, Berthold D, Volberg C. Prolonged Grief in Times of Lockdown During the COVID-19 Pandemic. Omega (Westport). 2023 Jun 8:302228231182738. doi: 10.1177/00302228231182738. Epub ahead of print. PMID: 37291862; PMCID: PMC10261962.
Datum der ersten Publikation von Ergebnissen:
09.06.2023
DRKS-Eintrag erstmalig mit Ergebnissen publiziert:
27.06.2023

Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
Kein Eintrag
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag