Standardisierte Zentren-zentrierte Versorgung von DSD über die Lebensspanne

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00022521
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie abgeschlossen
Registrierungsdatum in DRKS:
14.04.2021
Letzte Aktualisierung in DRKS:
05.12.2023
Art der Registrierung:
Prospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

DSDCare

Internetseite der Studie

http://www.dsdcare.de

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Die Entwicklung des Menschen wird durch unsere Gene, Hormone und die Umwelt bestimmt. Dieses Zusammenwirken ist sehr komplex. Deshalb können Menschen auch genetische, hormonelle und körperliche Eigenschaften haben, die nicht nur weiblich oder männlich sind. Diese Varianten der Geschlechtsentwicklung werden im angloamerikanischen Sprachraum auch „differences of sex development“ (DSD) genannt. Sie können unterschiedlich ausgeprägt sein. Oft weiß man nicht, wann und wo eine Variante im Zusammenspiel von Genen und Hormonen aufgetreten ist. Für die Versorgung von Menschen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung wurde 2016 in Deutschland eine Leitlinie veröffentlicht, die auf internationalen Empfehlungen beruht. Eine wichtige Erkenntnis und Forderung war dabei, dass die Beratung und Versorgung von Menschen mit DSD an spezialisierten Zentren erfolgen muss, in denen ein Team aus verschiedenen medizinischen und psychosozialen Disziplinen und geschulten Betroffenen eine umfassende Betreuung leisten kann. Ziel dieses Projektes ist die Verbesserung der Versorgung von Menschen mit DSD in allen Lebensabschnitten. Hierfür soll die Leitlinie im klinischen Alltag umgesetzt und auf der Basis von Empfehlungen des Deutschen Ethikrates und der Bundesärztekammer angepasst werden. Dabei arbeiten zehn spezialisierte Zentren und zwei Patient*innenorganisationen eng zusammen. Sie entwickeln konkrete Empfehlungen für die Diagnostik und Behandlung in allen teilnehmenden Zentren und sorgen für die Anwendung im Klinikalltag. Für die Patient*innen werden Schulungen und Beratungen durch ausgebildete Betroffene (Peerberatung) angeboten, um sie enger in ihre Behandlung einzubinden. Zudem werden eine Beratungsstelle für auswärtiges medizinisches Personal eingerichtet und Fortbildungen angeboten, um die Behandlung auch in anderen Einrichtungen zu verbessern und den Zugang zu den Zentren zu erleichtern. Das Erreichen der Ziele wird überprüft. Dies erfolgt durch die Eingabe von Behandlungsdaten in ein Register und Befragung von Patient*innen zur ihrer Zufriedenheit und Lebensqualität.

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

Varianten der Geschlechtsentwicklung oder "Differences of Sex Development" (DSD) werden als Abweichungen zwischen chromosomalem, gonadalem und phänotypischem Geschlecht definiert und beinhalten eine Vielzahl von klinischen Diagnosen, die sich oftmals nicht klar genetisch definieren lassen. Je nach Ursache, Ausprägung und Diagnosezeitpunkt sind unterschiedliche Versorgungsfragen zu klären. Diese betreffen Umgang mit der Diagnose, psychosoziale Unterstützung, Fragen zu Pubertätsentwicklung, Sexualität und Reproduktion sowie Therapieoptionen wie Hormontherapien oder ggf. Genitaloperationen. Ziel des Projektes ist eine Verbesserung der Struktur- und Prozessqualität der medizinischen und psychologischen Versorgung von Menschen mit DSD über die gesamte Lebensspanne durch Konkretisierung und Umsetzung der im Jahr 2016 erstellten S2K-Leitlinie "Varianten der Geschlechtsentwicklung" und deren Optimierung auf Basis der Empfehlungen von Ethikrat und Bundesärztekammer. Die Verbesserung der Versorgungsqualität wird durch eine multiprofessionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit in vier EU-akkreditierten Zentren an fünf Standorten, zwei landesbehördlich anerkannten Zentren, sowie drei Einrichtungen mit spezialisierter chirurgischer Expertise unter gleichwertiger Einbeziehung der federführenden Selbstorganisationen erreicht. Zur Verbesserung der Zusammenarbeit der Zentren mit peripheren Versorgenden werden eine Beratungsstelle eingerichtet und zertifizierte Fortbildungen durchgeführt. Für die Betroffenen werden qualifizierte Peerberatungen und Schulungen etabliert. Monitoring und Evaluation der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität erfolgen anhand von aus Leitlinie und qualitativen Interviews entwickelten Qualitätsindikatoren, die Grundlage für ein Benchmarking bilden und eine Angleichung der bundesweiten Versorgung ermöglichen. Im Rahmen der übergreifenden Projektevaluation werden Patient*innen- und Zentren-zentrierte Ergebnisparameter ausgewertet.

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

ICD10:
E25.0 - Angeborene adrenogenitale Störungen in Verbindung mit Enzymmangel
ICD10:
E28.3 - Primäre Ovarialinsuffizienz
ICD10:
E29.1 - Testikuläre Unterfunktion
ICD10:
E29.9 - Testikuläre Dysfunktion, nicht näher bezeichnet
ICD10:
E34.5 - Androgenresistenz-Syndrom
ICD10:
K43.6 - Sonstige und nicht näher bezeichnete Hernia ventralis mit Einklemmung, ohne Gangrän
ICD10:
Q51.8 - Sonstige angeborene Fehlbildungen des Uterus und der Cervix uteri
ICD10:
Q56 - Unbestimmtes Geschlecht und Pseudohermaphroditismus
ICD10:
Q55.8 - Sonstige näher bezeichnete angeborene Fehlbildungen der männlichen Genitalorgane
ICD10:
Q64.1 - Ekstrophie der Harnblase
ICD10:
Q87.1 - Angeborene Fehlbildungssyndrome, die vorwiegend mit Kleinwuchs einhergehen
ICD10:
Q87.8 - Sonstige näher bezeichnete angeborene Fehlbildungssyndrome, anderenorts nicht klassifiziert
ICD10:
Q96 - Turner-Syndrom
ICD10:
Q97.3 - Weiblicher Phänotyp mit Karyotyp 46,XY
ICD10:
Q98 - Sonstige Anomalien der Gonosomen bei männlichem Phänotyp, anderenorts nicht klassifiziert
ICD10:
Q99.0 - Chimäre 46,XX/46,XY
ICD10:
Q99.1 - Hermaphroditismus verus mit Karyotyp 46,XX
Gesunde Probanden:
Kein Eintrag

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
Menschen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung (DSD) lt. Chicago-Klassifikation 2005; Aufnahme in Register mit klinischen Daten und Beantwortung von Fragebögen zu soziodemografischen Faktoren, Lebensqualität und Versorgungszufriedenheit unmittelbar nach der Vorstellung im DSD-Zentrum sowie 6 und 12 Monate später

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
Struktur- und Prozessqualität der DSD-Versorgung
Sekundärer Endpunkt:
Ergebnisqualität der DSD-Versorgung

Studiendesign

Studienzweck:
Anderer
Retrospektiv/Prospektiv:
Prospektive Beobachtung
Studientyp:
Nicht-interventionell
Längsschnitt/Querschnitt:
Kein Eintrag
Studientyp nicht-interventionell:
Patientenregister

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie abgeschlossen
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Multizentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Universitätsklinikum Klinik für allgemeine Kinder- und Jugendmedizin Kiel
  • Universitätsklinikum Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Sektion Kinderchirurgie Ulm
  • Universitätsklinikum Zentrum für Kinder-, Jugend- und rekonstruktive Urologie Mannheim
  • Universitätsklinikum Charite, Institut für Experimentelle Pädiatrische Endokrinologie Berlin
  • Klinik Kliniken Essen-Mitte gGmbH, Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie Essen
  • Universitätsklinikum Sektion für Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie und Klinik für Kinderchirurgie Lübeck
  • Universitätsklinikum Zentrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie Münster
  • Universitätsklinikum LMU, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Endokrinologie München
  • Universitätsklinikum Forschungsinstitut für Frauengesundheit Tübingen
  • Universitätsklinikum Klinik für Kinderchirurgie Jena

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
01.05.2021
Tatsächlicher Studienstart:
03.05.2021
Geplantes Studienende:
30.06.2023
Tatsächliches Studienende:
30.06.2023
Geplante Teilnehmeranzahl:
640
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
596

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
kein Mindestalter
Höchstalter:
kein Höchstalter
Weitere Einschlusskriterien:
DSD-Diagnose lt. Chicago Klassifikation 2005 ODER - nicht eindeutig männliches oder weibliches Genitale - weiblich geprägter Phänotyp mit vergrößerter Klitoris, posteriorer Fusion der großen Labien, Sinus urogenitalis oder inguinale/labiale Resistenz - männlich geprägter Phänotyp mit bilateralem Hodenhochstand, hypoplastischem Skrotum, hypoplastischem Penis oder isolierter penoskrotaler oder perinealer Hypospadie - Diskrepanz zwischen pränatal erhobenem Karyotyp und Genitalbefund - bei primär weiblich geprägtem Phänotyp: pubertäre Virilisierung und/oder primäre Amenorrhoe und/oder ausbleibendes Brustwachstum - bei primär männlich geprägtem Phänotyp: pubertäre Hypovirilisierung UND schriftliche Einwilligung in die Studie

Ausschlusskriterien

- Erworbener hypogonadotroper Hypogonadismus - Keine Einwilligung in die Studie

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Universitätsklinikum Schleswig-HolsteinKlinik für Kinder- und JugendmedizinSektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie
Prof. Dr. med. Olaf Hiort
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
Deutschland
Telefon:
0451 500 42810
Fax:
0451 500 42954
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.uksh.de
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Universitätsklinikum Schleswig-HolsteinKlinik für Kinder- und JugendmedizinSektion für Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie
Prof. Dr. med. Olaf Hiort
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
Deutschland
Telefon:
+49 451 500 42810
Fax:
+49 451 500 42954
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.uksh.de

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Universitätsklinikum Schleswig-HolsteinKlinik für Kinder- und JugendmedizinSektion für Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie
Dr. med. Ulla Döhnert
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
Deutschland
Telefon:
+49 3101 7612
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://wwww.uksh.de

Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Universitätsklinikum Schleswig-HolsteinKlinik für Kinder- und JugendmedizinSektion für Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie
Prof. Dr. med. Olaf Hiort
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
Deutschland
Telefon:
+49 451 500 42810
Fax:
+49 451 500 42954
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.uksh.de

Finanzierungsquellen

Öffentliche Förderinstitutionen, aus Steuermitteln getragene Institutionen (DFG, BMBF u. a.)

Adresse:
Bundesministerium für Gesundheit
Unter den Linden 21
10117 Berlin
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.bundesgesundheitsministerium.de

Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethik-Kommission der Med. Fakultät der Universität zu Lübeck
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
Deutschland
Telefon:
+49-451-5004639
Fax:
+49-451-5003026
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
03.09.2020
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
AZ 20-322
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
09.09.2020

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
Kein Eintrag
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Ja
IPD Sharing Plan:
Alle faktisch anonymisierten Daten, die im Rahmen der Studie erhoben wurden, sowie Studienprotokoll, Patient*inneninformations- und -einwilligungsformulare, statistischer Analyseplan und Codebuch werden nach Abschluss der Publikationsphase für 2 Jahre zur Verfügung gestellt. Anfragen können mit einer schriftlichen Darstellung eines methodisch ausgereiften Forschungsziels an die Projektleitung gestellt werden (Olaf.Hiort@uksh.de). Die Beurteilung erfolgt durch die Lenkungsgruppe des Projekts.

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Studienprotokolle:
Kein Eintrag
Abstract zur Studie:
Kein Eintrag
Weitere Studiendokumente:
Kein Eintrag
Hintergrundliteratur:
Kein Eintrag
Verwandte DRKS-Studien:
Kein Eintrag

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Geplante Publikation:
Kein Eintrag
Publikationen/Studienergebnisse:
Kein Eintrag
Datum der ersten Publikation von Ergebnissen:
Kein Eintrag
DRKS-Eintrag erstmalig mit Ergebnissen publiziert:
Kein Eintrag

Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
Kein Eintrag
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag