HIOPP-3-iTBX: Angemessene und sichere Medikation für Heimbewohner/innen mithilfe einer interprofessionellen Toolbox (AMTS-Toolbox)

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00013588
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie abgeschlossen
Registrierungsdatum in DRKS:
25.01.2018
Letzte Aktualisierung in DRKS:
07.02.2023
Art der Registrierung:
Prospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

HIOPP-3-iTBX: Hausärztliche Initiative zur Optimierung der Patientensicherheit bei Polypharmazie

Internetseite der Studie

http://www.hiopp3.de

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Heimbewohner nehmen häufig 5 oder mehr Dauermedikamente ein, dies nennt man Polypharmazie. Bestimmte Arzneimittel werden bei älteren Patienten als potenziell inadäquate Medikation (PIM) bezeichnet, da sie gesundheitliche Risiken mit sich bringen können. Neben der Art der Medikation können bei älteren Menschen auch Doppelverordnungen, die Dosierung von Medikamenten oder deren Wechselwirkung miteinander für die Gesundheit problematisch sein. Zudem werden bei Heimbewohnern häufig sogenannte Psychopharmaka, besonders Neuroleptika, verschrieben. Diese können bei älteren Menschen zu vermehrter Schläfrigkeit und hierdurch z.B. zu Stürzen führen. Ziel der HIOPP-3-iTBX Studie ist die Optimierung der Medikation von Heimbewohnern. Hierzu haben wir eine Intervention entwickelt, die die Zusammenarbeit von Apothekern, Hausärzten und Mitarbeitern im Pflegeheim rund um die Medikation von Heimbewohnern verbessern soll. Unsere Hypothese ist, dass die Intervention die Medikation der Heimbewohner verbessert, und dass besonders die PIM und Neuroleptika seltener verordnet werden. Des Weiteren gehen wir davon aus, dass Pflegefachkräfte, Apotheker und Hausärzte in den Interventionsheimen besser miteinander kommunizieren und dies auch die Medikation der Heimbewohner verbessert. Um dies zu prüfen werden wir in Rostock, Hannover, Düsseldorf und Tübingen an jedem Standort in je mindestens vier Heimen die Intervention anwenden (Interventionsheime) und in mindestens vier Heimen die Regelversorgung beobachten (Kontrollheime). Studienteilnehmer müssen mindestens 65 Jahre alt sein und dauerhaft in einem Pflegeheim wohnen (keine Kurzzeitpflege). Wir messen die Medikation und den gesundheitlichen Zustand der Heimbewohner in Interventions- und Kontrollheimen einmal zu Beginn und dann nach 6 Monaten. Danach werden alle Daten ausgewertet und verglichen.

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

Die Studie HIOPP-3-iTBX ist eine Interventionsstudie zur Optimierung der Medikation bei HeimbewohnernInnen (HBW). Dabei kommt es entscheidend auf die Zusammenarbeit von Pflegekraft im Heim, Hausarzt und heimversorgenden Apotheker an. Ziel ist es, durch eine interprofessionelle Intervention mit verschiedenen Ansätzen: 1.eine verbesserte und effizientere Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) durch eine Verringerung der Heimbewohner (HBW) mit potentiell inadäquater Medikation (PIM) und/oder Neuroleptika zu erzielen, und 2.eine nachhaltige Optimierung des Medikationsprozesses durch Sensibilisierung für das Thema Polypharmazie und verbesserte Zusammenarbeit von Pflegefachkräften, heimversorgenden Apothekern und Hausärzten zu erreichen. Hierzu wird eine cluster-randomisierte Interventionsstudie durchgeführt, d.h. es wird auf Ebene der Heime randomisiert. Die teilnehmenden Heimbewohner müssen dabei 65 Jahre oder älter sein, in der Langzeitpflege wohnen und selber oder über einen Betreuer in die Studie einwilligen. Insgesamt sollen in mindestens 32 Heimen 760 HBW in die Studie eingeschlossen werden. Die Beobachtungsdauer beträgt 6 Monate. Im Vorfeld der Studie werden die an der Intervention teilnehmenden Apotheker unter Mithilfe der jeweiligen Landesapothekerkammern speziell geschult (z.B. geriatrische Pharmazie). Es wird eine multimodale Intervention in den Heimen durchgeführt, die drei Kernelemente aufweist: 1. die standardisierte Intervention bestehend aus einem Medikationsreview inklusive Ergebnisübermittlung (von Apotheker zu Hausarzt zu Heim) und Change Management-Begleitung, 2. Fortbildungen für Apotheker, Hausärzte und Pflegepersonal 3. und bedarfsangepasste Tools (teils berufsgruppenspezifisch).

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

Freitext:
Polypharmazie, Neuroleptika, PIM (potenziell inadäquate Medikation)
Gesunde Probanden:
Kein Eintrag

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
Studienteilnehmer in Interventionsheimen erhalten einen Medikationsreview durch einen speziell geschulten Apotheker. Die beteiligten Professionen erhalten eine multimodale interprofessionelle Intervention bestehend aus Change Management Maßnahmen, Trainings und eine Toolbox um ihre Zusammenarbeit rund um das Medikamentenmanagement im Heim zu optimieren.
Arm 2:
Die Regelversorgung im Heim wird beobachtet, es besteht keine Einflussnahme auf Medikation oder Versorgung der Studienteilnehmer durch das Studienteam.

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
Die Rate der Heimbewohner (HBW) mit PIM und/oder zwei Neuroleptika. Dieser wird zu T0 und T1 ermittelt durch eine Study Nurse anhand der Pflegedokumentation bzw. des Medikamentenbogens des HBW.
Sekundärer Endpunkt:
Die Anzahl der Wirkstoffe, PIM, Neuroleptika, Stürze, Hospitalisierungen und deren Dauer, Rettungsdienst-Einsätze, ungeplante Hausarztkontakte, Lebensqualität (QoL), Kognition, gesundheitsökonomische Outcomes, Inanspruchnahme und Versorgung der Heimbewohner mittels Routinedaten. Angaben zum soziodemografischen Hintergrund, sozialen Kontakten, allgemeinen Gesundheitszustand, Lebensqualität, Befindlichkeit und Schmerzen erfragt eine Study Nurse via Fragebogen beim HBW direkt. Mit HBW die hierfür ihr separates Einverständnis geben führt die Study Nurse auch einen Gedächtnistest durch (MMST). Alle anderen Parameter werden per Study Nurse aus der Pflegedokumentation des HBW erhoben. Bei HBW, die nicht mehr befragt werden können, werden Angehörige, Pflegende und die Pflegedokumentation als Datenquellen genutzt. Alle sekundären Endpunkte werden zweimal, zu T0 und T1, erhoben.

Studiendesign

Studienzweck:
Gesundheitssystemforschung
Zuteilung zur Intervention:
Kontrollierte, randomisierte Studie
Kontrolle:
  • Kontrollgruppe erhält keine Therapie
Studienphase:
Nicht zutreffend
Studientyp:
Interventionell
Art der verdeckten Zuteilung:
Kein Eintrag
Verblindung:
Nein
Gruppendesign:
Parallelverteilung
Art der Sequenzgenerierung:
Kein Eintrag
Wer ist verblindet:
Kein Eintrag

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie abgeschlossen
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Multizentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Andere Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin, Medizinische Hochschule Hannover Hannover
  • Andere Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsmedizin Rostock Rostock
  • Andere Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Universitätsklinik Düsseldorf Düsseldorf
  • Andere Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen Tübingen

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
02.04.2018
Tatsächlicher Studienstart:
02.05.2018
Geplantes Studienende:
Kein Eintrag
Tatsächliches Studienende:
23.07.2019
Geplante Teilnehmeranzahl:
760
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
871

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
65 Jahre
Höchstalter:
kein Höchstalter
Weitere Einschlusskriterien:
Heim: Heimgröße mind. 30 Heimbewohner (HBW), und Pflegeheimstatus mit Versorgungsvertrag §72 SGB XI. HBW: ≥ 65 Jahre, und in stationärer Langzeitpflege. Hausarzt: Heimversorgend, mit der Bereitschaft, Daten der HBW (Diagnosen, Blutwerte) zur Verfügung zu stellen und an der Intervention teilzunehmen sofern der Interventionsgruppe zugeordnet (Medikamentenreview zur Kenntnis nehmen und möglicherweise Änderungen in der Verordnung durchzuführen),Bereitschaft an der Schulung (Peer Outreach Visit) teilzunehmen. Apotheker: Heimversorgend (d.h. Mitarbeiter einer öffentlichen Apotheke, die mit der entsprechenden Einrichtung einen Heimversorgungsvertrag hat) und mit der Bereitschaft an der ATHINA und HIOPP-3 Schulung teilzunehmen sofern der Interventionsgruppe zugeordnet.

Ausschlusskriterien

Heim: spezialisierte Heime/Stationen (psychiatrische Einrichtung, Heime für beatmungspflichtige Patienten, Heime für Suchterkrankungen), Patienten der Kurzzeitpflege. HBW: HBW ohne Einverständniserklärung, HBW mit geschätzter Lebenserwartung <6 Monaten nach Hausarzturteil. Hausarzt: Hausarzt, der aktuell am Polymedikationsvertrag (HzV) der AOK bzw. an laufenden Studien zur Medikation von HBW teilnimmt, der gleichzeitig ein Kontroll- und ein Interventionsheim betreut, der keine Einverständniserklärung unterzeichnet hat. Apotheker: ohne Teilnahmebereitschaft an der ATHINA/HIOPP-3 Schulung, Apotheker, der gleichzeitig ein Kontroll- und ein Interventionsheim betreut, der keine Einverständniserklärung unterzeichnet hat.

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Medizinische Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, OE 5440,
Dr. med. Olaf Krause
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Deutschland
Telefon:
0049-511-532-2744
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, OE 5440,
MA Claudia Kirsch
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Deutschland
Telefon:
0049-511-532-4987
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, OE 5440,
Dr. med. Olaf Krause
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Deutschland
Telefon:
0049-511-532-2744
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Finanzierungsquellen

Öffentliche Förderinstitutionen, aus Steuermitteln getragene Institutionen (DFG, BMBF u. a.)

Adresse:
Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss
Wegelystraße 8
10623 Berlin
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethikkommission der Medizinischen Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Deutschland
Telefon:
+49-511-5323443
Fax:
+49-511-5325423
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
27.10.2017
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
7655
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
04.12.2017

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
Kein Eintrag
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Nein
IPD Sharing Plan:
Kein Eintrag

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Geplante Publikation:
Kein Eintrag
Publikationen/Studienergebnisse:
Multidisciplinary intervention to improve medication safety in nursing home residents: protocol of a cluster randomised controlled trial (HIOPP-3-iTBX study)
Datum der ersten Publikation von Ergebnissen:
25.01.2019
DRKS-Eintrag erstmalig mit Ergebnissen publiziert:
07.02.2023

Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
Kein Eintrag
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag