Kortikale Integration multimodaler Objekt- und Rauminformation; Teilprojekt: Psychophysische Experimente mit Patienten mit Läsionen des okzipitalen Kortex

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00003577
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie abgeschlossen
Registrierungsdatum in DRKS:
27.02.2012
Letzte Aktualisierung in DRKS:
07.08.2017
Art der Registrierung:
Retrospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

Kein Eintrag

Internetseite der Studie

Kein Eintrag

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

In der Studie profitierten Patienten mit einem halbseitig blinden Sehfeld davon, Schallreize auf der beeinträchtigten Seite zu hören. Nachdem sie eine Stunde lang passiv Schallreize gehört hatten, verbesserte sich ihre Wahrnehmung von Lichtreizen in der blinden Sehfeldhälfte signifikant. Verantwortlich für diesen Effekt sind Nervenbahnen, die Informationen verschiedener Sinne gleichzeitig verarbeiten. Um die Wirksamkeit der Schallreize zu untersuchen, führte das Forscherteam vor und nach der akustischen Stimulation einen Sehtest durch. Aufgabe der zehn Patienten war es, die Position von Lichtblitzen im gesunden und im blinden Sehfeld zu bestimmen. Während die Leistung in der intakten Sehfeldhälfte konstant blieb, steigerte sich die Anzahl an richtigen Antworten in der blinden Hälfte nach der Schalldarbietung. Dieser Effekt hielt 1,5 Stunden an.

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

Die in der Rehabilitation von Gesichtsfeldausfällen - wie Hemianopsie - üblichen Methoden basieren normalerweise auf visueller oder auditiv-visueller bimodaler Stimulation, wobei die Patienten ein Training absolvieren müssen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie resultieren aus einem völlig anderen, neuartigen Ansatz, der auf passiver unimodal-auditiver Stimulation basiert. Zehn Patienten mit links- oder rechtsseitiger Hemianopsie (ohne Neglect) erhielten eine Stunde lang eine unilaterale passive auditive Stimulation auf ihrer anopischen oder intakten Seite, indem repetitive Folgen von Schallpulsen zugleich aus zwei Lautsprechern dargeboten wurden. Unmittelbar vor und nach der passiven auditiven Stimulation sowie nach einer Erholungsphase absolvierten die Patienten eine einfache visuellen Aufgabe, die die Detektion von entlang der Horizontalebene dargebotenen Lichtblitzen in völliger Dunkelheit erforderte. Die Ergebnisse zeigten, dass eine einmalige passive auditive Stimulation im blinden - nicht aber im intakten - Halbfeld der Patienten eine Verbesserung der Detektionshäufigkeit um fast 100% innerhalb von 30 min nach der auditiven Stimulation hervorrief. Diese Leistungsverbesserung war reversibel. Das Ausgangsniveau war nach 1.5 h wieder erreicht. Im Anschluss an die passive auditive Stimulation zeigte sich zudem ein nicht-signifikanter Trend einer Verschiebung der Gesichtsfeldgrenze zum blinden Halbfeld hin. Diese Resultate sind dadurch erklärbar, dass die passive auditive Stimulation eine Aktivierung residualer visueller Bahnen ausgelöst hat, welche multisensorische Eigenschaften besitzen und somit auch eine Empfindlichkeit für die hier verwendeten unimodal-auditiven Stimuli aufweisen könnten.

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

ICD10:
H53.4 - Gesichtsfelddefekte
Gesunde Probanden:
Kein Eintrag

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
Zehn Patienten mit links- oder rechtsseitiger reiner Hemianopsie (ohne Neglect) erhielten 1 h unilaterale passive auditive Stimulation auf der anopischen oder intakten Seite durch Applikation repetitiver Folgen von Schallpulsen zugleich aus zwei Lautsprechern. Unmittelbar vor und nach der passiven auditiven Stimulation sowie nach einer Erholungsphase von 1,5 h absolvierte die Patienten eine visuelle Aufgabe, die die Detektion von Lichtblitzen aus Leuchtdioden entlang der Horizontalebene in völliger Dunkelheit erforderte. Der akustische Stimulus bestand aus band-pass-gefiltertem gefrorenem Rauschen (untere Grenzfrequenz 2 kHz; obere Grenzfrequenz 11 kHz). Die Stimuli setzten sich aus Folgen von jeweils 10 Schallpulsen zusammen. Jede dieser Folgen hatte eine Gesamtdauer von 960 ms; Einzelpulse hatten eine Dauer von 60 ms mit triangulärer Hüllkurve (Anstieg/Abfall 30 ms) und wurde mit einer Wiederholungsrate von 10/s dargeboten. Die Stimulusfolgen wurden mit einer Rate von 1 pro 5 s dargeboten (Interstimulus-Intervall 4.04 s). Die Stimuli wurden immer mit inkoherenter Wellenform gleichzeitig aus zwei Lautsprechern emittiert, die sich 14° and 76° seitlich auf derselben Seite befanden. Schallreize wurden mit einem Schalldruckpegel von 60 dB(A) dargeboten.

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
Psychophysische Messung der Häufigkeit korrekter Reaktionen auf Lichtreize vor und nach repetitiver passiver auditiver Stimulation.
Sekundärer Endpunkt:
/

Studiendesign

Studienzweck:
Grundlagenforschung/physiologische Studie
Zuteilung zur Intervention:
Nicht zutreffend (einarmige Studie)
Kontrolle:
  • Unkontrolliert/einarmig
Studienphase:
Nicht zutreffend
Studientyp:
Interventionell
Art der verdeckten Zuteilung:
Kein Eintrag
Verblindung:
Nein
Gruppendesign:
Einarmig
Art der Sequenzgenerierung:
Kein Eintrag
Wer ist verblindet:
Kein Eintrag

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie abgeschlossen
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Monozentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Andere Universität Bochum

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
Kein Eintrag
Tatsächlicher Studienstart:
12.06.2005
Geplantes Studienende:
Kein Eintrag
Tatsächliches Studienende:
02.07.2011
Geplante Teilnehmeranzahl:
10
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
10

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
18 Jahre
Höchstalter:
70 Jahre
Weitere Einschlusskriterien:
homonyme Hemianopsie

Ausschlusskriterien

Einschränkungen des Hörvermögens, Neglect, andere neurologische Erkrankungen

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Psychologie
PD Dr. Jörg Lewald
Universitätsstr. 150
44780 Bochum
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Psychologie
PD Dr. Jörg Lewald
Universitätsstr. 150
44780 Bochum
Deutschland
Telefon:
02343225137
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.psy.ruhr-uni-bochum.de/

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Psychologie
PD Dr. Jörg Lewald
Universitätsstr. 150
44780 Bochum
Deutschland
Telefon:
02343225137
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.psy.ruhr-uni-bochum.de/

Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Psychologie
PD Dr. Jörg Lewald
Universitätsstr. 150
44780 Bochum
Deutschland
Telefon:
02343225137
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.psy.ruhr-uni-bochum.de/

Finanzierungsquellen

Öffentliche Förderinstitutionen, aus Steuermitteln getragene Institutionen (DFG, BMBF u. a.)

Adresse:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Kennedyallee 40
53175 Bonn
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.dfg.de

Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethik-Kommission der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum
Gesundheitscampus 33
44801 Bochum
Deutschland
Telefon:
+49-234-79816555
Fax:
+49-234-79816556
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
25.05.2005
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
2551
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
08.06.2005

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
Kein Eintrag
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Kein Eintrag
IPD Sharing Plan:
Kein Eintrag

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Studienprotokolle:
Kein Eintrag
Abstract zur Studie:
Kein Eintrag
Weitere Studiendokumente:
Kein Eintrag
Hintergrundliteratur:
Kein Eintrag
Verwandte DRKS-Studien:
Kein Eintrag

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Geplante Publikation:
Kein Eintrag
Publikationen/Studienergebnisse:
Lewald J, Tegenthoff M, Peters S, Hausmann M (2012) Passive Auditory Stimulation Improves Vision in Hemianopia. PLoS ONE 7(5): e31603. doi:10.1371/journal.pone.0031603
Datum der ersten Publikation von Ergebnissen:
Kein Eintrag
DRKS-Eintrag erstmalig mit Ergebnissen publiziert:
Kein Eintrag

Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
Kein Eintrag
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag